
Meine Mittelamerika-Reise beginnt also auf dieser karibischen Insel in Havanna. Am Flughafen gestern am späten Nachmittag angekommen, trifft mich gleich der erste Schicksalsschlag: Der Geldautomat noch im Gebäude des Flughafens hat meine Kreditkarte unwiederbringlich einbehalten! Ich besitze zwar Gott sei Dank noch eine weitere, aber mit der kann ich nicht kostenlos Geld abheben. Sehr ärgerlich, zumal ich auch nicht viel Bargeld mitgenommen habe. Meine Unterkunft in einem sogenannten „Casa particular“ entschädigte für die anfängliche Missstimmung: Ich wohne bei dem überraschend gut aussehenden Frederico, der eine gemütliche und sehr gut gelegene Wohnung mit Meerblick in der Nähe des Parque Central hat.
Als Willkommens-Getränk mixte er mir einen Cuba Libre mit einer ordentlichen Portion Rum. Er erklärte mir, dass er mit der Untervermietung seiner zwei Gästezimmer wesentlich mehr verdient als mit der Ausübung seines Berufes als Rechtsanwalt. Klingt irgendwie nach einem entspannten Leben, denn seine Gäste haben einen Schlüssel, eine Reinigungsdame macht das Frühstück und kümmert sich um den Haushalt- und er lässt es sich offensichtlich gut gehen.
Aber nun raus in das kubanische Leben: Oldtimer, Zigarren, Rum und Salsa! Von meiner neuen Unterkunft aus kann ich alles direkt zu Fuß erkunden und kann es kaum erwarten, diese Stadt besser kennenzulernen.
Vor der Reise kamen natürlich Fragen zur Sicherheit in Havanna und auch der weiteren Destinationen Nicaragua, Costa Rica und Panama auf. Die Stadt gilt wohl als ziemlich sicher, was auch mein Gastgeber bestätigte. Nichtsdestotrotz bin ich zunächst vorsichtig und werde mich langsam an Havanna herantasten. Ich habe drei Tage Zeit und bin gespannt, was mich hier erwartet.
Die Oldtimer in knalligen Farben und die bunten Häuser machen jedenfalls richtig Laune. Schnell treibt es mich in die ruhigeren Seitenstraßen, die das wirkliche Leben der Kubaner widerzuspiegeln scheint.
Auch an der Promenade geht es entspannt zu und nur wenige Menschen scheinen sich hierher zu verirren. Es wirkt sogar fast ein bisschen wie ausgestorben. Ich gehe einfach mal davon aus, dass hier in Kuba die Tagesabläufe anders sind – der kühlere Abend und die Nacht spielen hier eine viel größere Rolle als bei uns.
Der Tag neigt sich dem Ende zu und so verbringe ich nun schon meine zweite Nacht dieser Mittelamerika-Reise in Havanna. Meine Vermutung, dass es hier nachts laut zugeht, war übrigens richtig. In der ersten, zugegebenermaßen sehr unruhigen Nacht drangen immer wieder laute, dumpfe Salsa-Klänge in meine erschöpften Ohren.
Der Beitrag Havanna, Kuba erschien zuerst auf Reiseblog BRAVEBIRD.